fit10 diary – ich will und ich kann und ich werde…..

10 Tage sind vorbei. Fazit: Es könnte besser sein. Naja was soll ich sagen. Die Hürden stellten sich gerade in den ersten Tagen sehr prominent in meinen Weg. Und um ehrlich zu sein, ich war ein wenig schwach, ein wenig sehr schwach, um diese mit Bravour zu überwinden. Vielmehr war es ein „Untendurchschwindeln . Lockdown 2.0 als Ausrede? Ganz sicher nicht. Es gibt keine Ausrede für meine Undiszipliniertheit. Denn ich hatte keinen Stress, nur den selbst gemachten. Ich war einfach nur willensschwach und erlaubte mir doch mehr Nachtisch, als es dem ersten Teil entspräche. Willensschwach, ein wichtiges Schlagwort. Willensstärke ist etwas sehr Wesentliches bei Veränderungen deswegen gibt es dazu einen eigenen Artikel in diesem Newsletter „Wie man die Stärke des Willens trainiert!“

Meine lieben fit10- Mitstreiter/innen, ich weiß ganz genau was ich Euch abverlange mit dem fit10 Plan. Es ist auch keineswegs das erste Mal, dass ich selbst fit10 umsetze, daher weiß ich es ganz genau. Und ich weiß auch, dass es rein gar nichts mit Hunger zu tun hat, wenn man „schwach“ wird. Es ist die Gewohnheit, die Lust, das Verlangen nach einem Empfinden. Und was hilft uns das jetzt weiter? Wie können wir die gewohnten jedoch ungünstig wirkenden Handlungen unterlassen? Wie, verdammt noch einmal, kann man die Finger von der Schokolade, den Keksen, den Kuchen, oder gar der Extraportion Brot lassen. Fragt Ihr Euch das jetzt gerade? Und wollt Ihr eine Lösung bzw. gar eine Erlösung? Die Antwort ist so banal wie schwierig, und könnte womöglich das eine oder andere leidende Gemüt erhitzen: „Lass die Finger davon. Ab sofort greifst du nicht mehr in die Naschlade.“

SChokolade

Und ja so mache ich das jetzt. Ich lasse ganz einfach die Finger davon. WORTWÖRTLICH! Ich nehme mir nicht zu viel vor. Ich nehme mir daher nicht vor, bis zum Ende der 1. Phase durchzuhalten. Nein!! Lieber nur Tag für Tag. Nein, noch besser, Mahlzeit für Mahlzeit.

Für mich sind die Pausen zwischen den Mahlzeiten überhaupt kein Problem. Auch die Portionsgrößen sind komplett ideal und angenehm. Es ist wirklich einzig und allein die zartschmelzende Schokolade, die mich seit Kindheit bis heute verführt. Vielleicht darf ich hier meinen Eltern einen liebevoll gemeinten Vorwurf machen, ob ihrer Erziehungsmethodik. Zwar war ich ein sehr braves und wohl erzogenes kleines Mädchen, wie man sich das ganz bestimmt vorstellen kann, allerdings erlaubte ich mir hin und wieder die eine oder andere altersgerechte Untat, um es höflich zu formulieren. Ein daraus resultierendes (immer wiederkehrendes) Naschverbot, vor ca. 35 Jahren, wo zu dieser Zeit das gesamte Süßigkeiten-Portfolio eines Supermarktes auf nur einem einzigen lächerlichen Regal Platz fand, war schwer zu verkraften. Wenn gleich man der Meinung sein könnte, dass dadurch ein Verbot  ja einfacher zu ertragen gewesen sein müsste. Mitnichten, denn Knappheit schürt Gier. Meine Erinnerungen daran sind so klar, wie wenn es erst gestern gewesen wäre, als ein damaliges, sage und schreibe 14-tägiges Naschverbot auslief, und ich das (damals) goldglänzende Papier von der herrlich duftenden Schokolade abwickelte. Von diesem Tage an, bezeichnete ich Schokolade als  mein „Stück Glück“.  Es war um mich geschehen. Jede Süßigkeiten- Restriktion löste später bis heute eine Trotzhaltung aus.

Nun bin ich erwachsen, Mutter von vier Söhnen und ich bin auch eine Ernährungswissenschafterin. Mein Beruf hilft mir einerseits Verständnis für mich zu haben, und auch die Dynamik dahinter zu verstehen, doch das schützt nicht vor Fehlverhalten. Was ich damit vermitteln will ist, dass es nur möglich ist, Dinge zu verändern, wenn man sie verändert. Auch wenn das jetzt vielleicht seltsam klingt, so ist es nichts anderes. Ich muss mich nicht von meinem Stück Glück verabschieden, es hat Platz in meiner Ernährung, in meinem Leben. Doch jetzt möchte ich eine Pause einlegen, weil es hilfreich ist, weil es notwendig ist und weil ich es kann. Wenn man etwas will, dann kann man es auch. Und auf gar keinen Fall starte ich die Phase 1 von vorne. Ich bleibe dabei, ich mache weiter. Nur anders, denn jetzt lasse ich für heute einmal die Finger von der Schokolade, und morgen sehe ich weiter.

Ein Neustart würde Druck erzeugen, es nun endlich schaffen zu müssen. Hingegen ermutigt und motiviert ein Weitermachen und führt eher zu einer Veränderung.

Ich freue mich, dran zu bleiben. Ich freue mich auf die Momente, die knifflig werden, weil das Stück Glück nach mir ruft, denn da kann ich das Dagegenhalten üben! Es gibt Möglichkeiten der Ablenkung, jeder findet seine, aber ganz klar gibt es keinen Ersatz.

Ich will und ich kann und ich werde auch.

Ich will und ich kann und ich werde auch.

Ich will und ich kann und ich werde auch………