Teil1: Wie man die Stärke des Willens trainiert!

Autor dieses Artikels: Joshua Lachkovics, 19

Entscheidend ist, wie man denkt

Nicht bei jeder Aufgabe, die Willenskraft benötigt, um sie zu bewältigen, wird der Wille geschwächt. Es kommt darauf an, welche Einstellungen und Ziele man hat. (vgl. Mischel 2016: S. 277)

„Wenn Menschen glauben, anspruchsvolle Aufgaben würden sie beleben und nicht auslaugen, schneiden sie bei einer späteren Aufgabe besser ab.“ SChokogier

 

Man kann also mit der richtigen Motivation Ziele und Aufgaben bewältigen, ohne dabei seinen Willen zu schwächen. Stark übergewichtige Menschen haben oft das große Ziel sehr viel Gewicht zu verlieren. Aber wenn sie sich nur auf das Endgewicht fokussieren, wird ihnen mit der Zeit die Willenskraft verloren gehen, da es unter Umständen zu lange dauern wird, das Zielgewicht zu erreichen und sie deswegen anfangen den Glauben an sich selbst zu verlieren. Sie glauben, dass sie es nie schaffen werden ihr Wunschgewicht zu erreichen. Doch in Wahrheit haben sie zu hohe Ansprüche an sich selbst gestellt, die unmöglich in kurzer Zeit erreichbar sind. Wenn sie aber stattdessen dieses große Ziel in kleinere, realistischere Teilziele unterteilen, die auch in kürzerer Zeit erreichbar sind, dann wird ihre Willenskraft durch das Erreichen dieser Ziele gestärkt und sie haben mehr Motivation und Kraft, um das nächste ihrer Ziele zu erreichen, da sie mit einer völlig anderen Denkweise an diese Ziele herangehen werden. Es wird beispielsweise nicht ständig an das Endgewicht gedacht, das viel zu weit entfernt ist, um eine richtige Motivation darzustellen, sondern daran, wie sie die nächste Herausforderung umsetzen werden. Solche Teilziele können geringe Gewichtsabnahmen innerhalb einer bestimmten Zeit, aber auch konstante Veränderungen im Essverhalten sein, wie zum Beispiel Süßigkeiten nur als Nachtisch zu essen und nicht zwischendurch.

Willenskraft aufladen

Oft müssen allerdings Probleme bewältigen werden, für die es nicht die richtige Motivation gibt. So wird der Wille geschwächt und nachfolgende Aufgaben werden immer schwieriger zu lösen. Doch wie bekommt man seine Willenskraft wieder zurück?

Unterzuckerung sorgt für einen Schwächung der Willensstärke. Führt man seinem Körper aber ausreichend Glukose zu und das auch noch von nahrhaften Lebensmitteln und nicht durch Süßigkeiten, so kann dadurch die Willenskraft wieder aufgeladen werden. Weswegen die Ausgewogenheit der Mahlzeiten von so großer Bedeutung ist.

Zucker ist aber nicht die einzige Möglichkeit, seine Selbstbeherrschung wieder zu bekommen. Oft ist man mit vielen Dingen aus der Arbeit zu lange beschäftigt, muss zu viel nachdenken und Entscheidungen treffen. Da ist es logisch, dass man irgendwann nicht mehr kann. Was dagegen hilft, ist zum Beispiel ein einfacher Spaziergang, bei dem man abschalten kann und nicht ständig über die Arbeit oder Ähnliches nachdenken muss. Dies verhindert nicht nur eine weitere Schwächung der Willensstärke, sondern trägt auch dazu bei, dass sie sich wieder regeneriert, da sie gerade nicht benötigt wird und durch Ruhe wieder gestärkt werden kann. (vgl. Brunmüller 2015 [online])

Der letzte Weg, um wieder die volle Kraft des Willens zurückzubekommen, besteht darin, ausreichend zu schlafen. Schlafmangel führt nämlich zu einer Beeinträchtigung der Glukoseverwertung, was sich negativ auf die Willenskraft auswirkt. Durch ausreichend Schlaf kann sich der Körper und vor allem das Gehirn richtig entspannen, um am nächsten Tag wieder fit für den Alltag zu sein. (vgl. Baumeister/Tierney 2014: S.79)

Möglichkeiten die Willensstärke zu trainieren

Willensstärke wird immer wieder mit einem Muskel verglichen, der einerseits durch Anstrengung geschwächt, aber andererseits auch trainiert werden kann. (vgl. Baumeister/Tierney 2014: S.159) Die Stärkung der Willenskraft wirkt sich nicht nur in dem Bereich, in dem sie gestärkt wurde, positiv aus, sondern auch in allen anderen Bereichen, in denen sie benötigt wird.

Durch kleine Ziele die Willensstärke trainieren

Kleine Veränderungen bei routinemäßigen Tätigkeiten können dabei helfen, die Ausdauer der Willensstärke zu trainieren. Es können einfache Übungen, wie das Benutzen der linken Hand als Rechtshänder, oder das Vermeiden von Schimpfwörtern im Alltag, dazu beitragen die Willensstärke zu verbessern. (vgl. ebd.: S.165) Der Grund dafür ist, dass es dabei um das Erreichen von kleinen Zielen geht, denn wenn die linke an Stelle der rechten Hand verwendet wird benötigt dies Selbstdisziplin. Je öfter solche kleinen Ziele umgesetzt werden, desto leichter wird es mit der Zeit, größere Ziele zu erreichen. (vgl. ebd.: S.160)

„Es geht nicht darum, eine bestimmte Fähigkeit zu trainieren. Es geht darum, alles ein bisschen schwieriger zu machen als normal, und alles zu erreichen. Das gibt mir eine zusätzliche Reserve, mit der ich immer über das Ziel hinausgehen kann. Das ist für mich Disziplin. Wiederholung und Übung.“

Fortsetzung folgt!